Josef Peneder
Texte aus fünf Jahrzehnten
© Josef Peneder 2016 Version 3.0 / 27.11.2023
Teil 3: Wie man in Griechenland ein Haus baut
Phase 4: Rund ums Haus
Ein
weiterer
Schritt
zur
Zufriedenheit
war
die
Entsorgung
der
Abwässer.
Zu
diesem
Zweck
ist
die
Errichtung
einer
Senkgrube
vorgesehen.
Wir
organisierten
einen
Bagger
und
gleichzeitig sollten die Betonringe geliefert werden.
Auch
das
hat
gut
geklappt:
unterhalb
von
unserem
Häuschen
wurde
ein
tiefes
Loch
ausgehoben,
die
Ringe
(übrigens
ohne
Boden)
eingepasst,
zum
Schluss
ein
Deckel
drauf,
der
Anschlusskanal
zum
Haus
gegraben,
Rohre
verlegt
und
alles
wieder zugeschüttet.
Zahlreiche
große
Steine
ließen
wir
uns
zwecks
Aufschüttung
einer Terrasse in einer schönen Reihe platzieren.
Soweit so gut.
Im
nächsten
Jahr
stellten
wir
fest,
dass
die
Toilette,
genau
genommen
das
“Spülgut”,
nicht
mehr
abfloss.
Während
das
Klo
im
ersten
Stock
einwandfrei
spülte,
bemerkten
wir,
dass
sich
die
Abwässer
über
die
Toilette
im
Erdgeschoß
entsorgten,
wo der “Kaktus” frech zutage trat.
Eine
ausgiebige
und
entsprechend
unappetitliche
Spülung
des
Rohres
Richtung
Senkgrube
brachte
nur
für
ein
paar
Wochen
Linderung, dann hatte sich das Rohr offenbar wieder befüllt.
Da
wir
ja
inzwischen
nur
mehr
in
den
Sommerferien
defäkierten,
konnten
wir
die
oben
beschriebene
Notlösung
etwa
zwei
Jahre
lang
nützen,
ehe
ich
mich
aufraffte,
die
Anschlussstelle
des
Rohres
an
der
Senkgrube
durch
Probegrabungen
zu
ermitteln.
Die
Ausgrabungen
ergaben,
dass
der
Anschluss
offenbar
beim
Zuschütten
nach
unten
gedrückt
worden
und
an
der
Betonwand
anstatt
in
der
vorgesehenen
Öffnung
des
Betonringes
zu
liegen
gekommen
war.
Ich
musste
das
Rohr
aufsägen,
wonach
gemächlich
eine
mehrere
Meter
lange
Presswurst
ans
Licht
quoll,
ein
erhebender Moment!
Nach
dem
Umschaufeln
des
Materials
in
die
dafür
vorgesehene
Grube
konnte
der
Rohranschluss
zügig
repariert
werden.
Trotz
einer
leichten
Steigung
im
Unterlauf
funktioniert
jetzt alles seit Jahren bestens.
Wenn
der
Rohbau
steht,
gibt
es
üblicherweise
ein
Gelage
mit
dem
Bautrupp,
wobei
sich
Baumeister
und
Auftraggeber
die
Kosten
teilen.
Zu
meiner
Schande
muss
ich
gestehen,
dass
wir
zuerst
keinen
gemeinsamen
Termin
finden
konnten,
dann
war
die
Taverne
immer
voll,
und
schließlich
mussten
wir
wieder nach Österreich zurück.
Auch
im
nächsten
Jahr
fand
sich
kein
Termin,
an
dem
alle
Zeit
hatten, so ist das Ganze leider eingeschlafen.
An Arbeit war hingegen weiterhin kein Mangel.
Das
Haus
sollte
nun
einen
sauberen
Außenputz
erhalten.
Wir
kontaktierten
einen
kleinen
Putztrupp,
und
nach
einer
groben
Schätzung
der
Fläche
war
auch
schnell
ein
Preis
ausgehandelt.
Die
Ytongwände
wurden
rosa
grundiert
und
der
Außenputz
aufgebracht.
Sämtliche
Unebenheiten
meiner
Maurertätigkeiten
waren
im
Nu
beseitigt.
Das
Ergebnis
konnte
sich
sehen
lassen.
Irgendwann
würde
auch
noch
der
obligate
weiße Anstrich erfolgen.
Der
letzte
wichtige
Schritt
war
der
Strom,
denn
dieser
war
ja
auf
maximal
vier
Jahre
befristet.
Um
ihn
für
immer
zu
bekommen, musste zuerst der Bau abgenommen werden.
Die
Nachbarschaft
zeigte
an
diesem
Vorgang
reges
Interesse,
denn
der
altgediente
Leiter
der
Baubehörde,
mit
dem
man
entsprechend
umzugehen
wusste,
war
pensioniert
worden
und
an
seiner
statt
hatten
wir
es
mit
einem
“Neuen”
zu
tun,
den
man
noch
nicht
kannte.
Nicht,
dass
wir
etwa
zu
groß
oder
zu
hoch
gebaut
hätten,
aber
immerhin
befanden
sich
zwei
illegale
Holzhütten
auf
unserem
Grund,
denen
nach
dem
Buchstaben
des
Gesetzes
eventuell
ein
Abriss
drohen
könnte.
Unsere
Ingenieurin
war
auch
entsprechend
nervös,
denn
sie
hatte
ja
die rechtmäßige Grundbebauung bereits bestätigt.
Es
gab
aber
letztlich
keinen
Grund
zur
Sorge,
denn
es
erschienen
lediglich
zwei
junge
Männer
der
Baubehörde,
die
die
Außenmaße
sowie
den
Abstand
zu
den
Grundgrenzen
kontrollierten und alles für in Ordnung befanden.
Noch
einmal
mussten
wir
ins
Gemeindeamt,
wo
die
Fläche
unseres
Hauses
nun
amtlich
eingetragen
wurde.
Anschließend
erhielten
wir
im
Büro
der
Stromgesellschaft
den
Strom
für
immer!
Rückblickend
betrachtet
war
unser
Bau
sehr
zufriedenstellend
abgelaufen.
Ich
möchte
mich
an
dieser
Stelle
bei
den
vielen
Helfern
und
Helferinnen
bedanken,
die
großteils
ganz
unbürokratisch
und
freundschaftlich
ihren
Beitrag
zum
Gelingen geleistet haben!