Josef Peneder
Vom
22.
bis
31.3.1997
nützten
meine
Frau
und
ich
trotz
des
kalten
Wetters
die
Osterferien
zu
einer
Kurzreise
nach
Griechenland.
Da
auch
am
Peloponnes
die
Temperaturen
nur
in
der
Mittagszeit
zwischen
etwa
11
und
14
Uhr
und
auch
nur
an
windgeschützten
Stellen
auf
einigermaßen
erträgliche
Werte
um
die
20°C
stiegen,
war
es
nicht
sehr
verwunderlich,
dass
wir
keine
einzige
Landschildkröte
fanden,
selbst
an
Stellen,
die
uns
vom
Sommer
wegen
ihrer
hohen
Populationsdichte
bekannt
waren.
Vermutlich
war
der
Boden
durch
das
auch
in
den
vorhergegangenen
Wochen
laut
Großwetterlage
ziemlich
kühle
und
regnerische
Wetter
noch
nicht
tief
genug
erwärmt
und
die
Schildkröten
befanden
sich wohl noch in Winterruhe.
Umso
erstaunter
waren
wir,
als
wir
in
einem
schilfgesäumten,
etwa
2
bis
4
Meter
breiten
Kanal
neben
einer
schmalen
Asphaltstraße
nahe
der
Ortschaft
Zacharo
an
der
Westküste
des
Peloponnes
eine
stattliche
Anzahl
etwa
handtellergroße
Emys
orbicularis
umherschwimmen
sahen,
die
auch
wenig
Scheu
zeigten,
als
wir
uns
näherten.
Allerdings
stieg
uns
ein
etwas
unangenehmer
Geruch
wie
von
faulen
Eiern
in
die
Nase.
Der
Bodengrund
des
relativ
klaren,
ca.
50
bis
80cm
tiefen
Gewässers
war
mit
einem
weißlichen,
schmieralgenähnlichen
Film
überzogen,
der
teilweise
pelzig
oder
haarig
wirkte.
Das
Wasser
entströmte
einer
Grotte
auf
der
anderen
Straßenseite.
Der
Geruch
kam
offenbar
vom
Wasser
selbst.
Dennoch
tummelten
sich
darin
zahlreiche
kleine
Fische,
wahrscheinlich
Gambusia,
jedenfalls
aber
eine
verwandte
Kärpflingsart.
Die
größte
Überraschung
erlebten
wir
aber,
als
wir
mit
der
Hand
ins
Wasser
griffen:
Es
war
außerordentlich
warm.
Eine
sofort
durchgeführte
Messung
ergab
27,5°C,
in
etwa
3
Meter
Entfernung
26,5°C.
Das
Geheimnis
ließ
sich
mit
Hilfe
unseres
Reisehandbuches
schnell
lösen:
Wir
standen
an
den
warmen
Schwefelquellen
von
Kaiaphas.
Am
Fuße
der
hier
steil
abfallenden
Bergkette
befinden
sich
zwei
Grotten,
aus
denen
das
seit
der
Antike
bekannte,
warme
Wasser
in
die
Lagune
strömt.
Das
Wasser
soll
bei
Hautkrankheiten,
Neuralgien
und
chronischem
Katarrh
heilend
wirken
(tatsächlich
fanden
wir
bei
keiner
einzigen
Schildkröte
die
genannten
Symptome
vor).
Bei
der
zweiten
Grotte
in
etwa
800m
Entfernung
betrug
die
Wassertemperatur
gar
33°C,
und
einige
Camper
schwammen
zufrieden
in
dem
vor
der
Grotte
gelegenen
Naturbecken.
Das
Wasser
fließt
von
dort
unter
der
Straße
durch
in
die
großteils
schilfgesäumte
Lagune,
wo
wir
ebenfalls
einige
Exemplare
von
Emys
orbicularis
beobachteten.
Hier
befindet
sich
auch
ein
größeres
Badehaus,
ein
weiteres,
das
eigentliche
Kurbad,
auf
einer
Insel
in
der
Lagune.
Im
Sommer
ist
dieser
Ort
sehr
stark
frequentiert,
vor
allem
von
griechischen
Kur-
und
Badegästen, was auch die geringe Scheu der Schildkröten erklärt.
An den Schwefelquellen von Kaiapha
Bemerkenswerter Fundort von Emys orbicularis und Mauremys (caspica*) rivulata in Griechenland
Josef Peneder 1997
Beim
Anfüttern
mit
Weißbrot
an
unserem
ersten
Fundort
kamen
rasch
immer
mehr
Tiere
aus
dem
Schilfbereich
geschwommen,
darunter
auch,
in
etwas
geringerer
Anzahl,
Mauremys
caspica
rivulata
in
den
verschiedensten
Größen.
Entgegen
sonstigen
Beobachtungen
waren
allerdings
hier
die
Emys
wesentlich
zutraulicher
als
die
Mauremys
,
und
es
gelang
ohne
weiteres,
einige
der
ersteren
mit
der
Hand
zu
ergreifen.
Der
Panzer
aller
Tiere
zeigte
einen
weißlichen
Belag,
ein
adultes
Exemplar
von
M.c.
mit
etwa
18
cm
Carapaxlänge
schien
wie
mit
weißen
Haaren
bewachsen.
Alle
Tiere
machten
einen
ausgesprochen
gesunden,
gutgenährten
Eindruck.
Allerdings
hielten
sie
sich
nicht
an
die
berühmte
Sumpfschildkröten-Haltungsfaustregel,
wonach
die
Lufttemperatur
über
der
Wassertemperatur
zu
liegen
habe.
Während
die
Tiere
zufrieden
im
Warmen
schwammen,
blies
uns
zuweilen
ein
heftiger
Windstoß
bei
10
-
12°C
den
Nieselregen um die Ohren.
Es
wäre
nun
sicher
eine
lohnende
Untersuchung,
ob
man
in
diesem
einzigartigen
Biotop
nicht
ganzjährig
aktive
Schildkröten
vorfinden
könnte.
Vielleicht
gelänge
hier
dereinst
die
Photographie
einer
Emys-Paarung
bei
Schneetreiben,
mit
raureifstarrenden Schilfgerippen im Hintergrund.
*Anmerkung:
Inzwischen
hat
sich
auch
bei
den
Kaspischen
Sumpfschildkröten
in
der
Nomenklatur
etwas
geändert:
1997
erschien
eine
Untersuchung
von
Fritz,
U.
(1997):
Zur
Systematik
westasiatisch-
südosteuropäischer
Bachschildkröten
(Gattung
Mauremys)
-
Zool.
Abhandlungen
des
Tierkunde Museums Dresden, Band 49 (Heft 2, 1997): S. 223-260.
Darin
wird
anhand
mehrerer
Merkmale
rivulata
als
eigenständige
Art
von
caspica
abgetrennt
und
caspica
in
drei
Unterarten
-
Mauremys
caspica
caspica,
Mauremys
caspica
ventrimaculata
(wurde
schon
1996
ebenfalls
von
FRITZ
beschrieben),
und
Mauremys
caspica
siebenrocki
-
aufgespalten.
Mauremys rivulata gilt also fortan als eigene Art.
Josef Peneder
Merkblatt zur Haltung europäischer Landschildkröten
Vorbemerkung:
Beim
Erwerb
eines
Tieres
ist
die
sichere
Bestimmung
der
Art
bzw.
Unterart
der
erste
Schritt
zur
artgerechten
Haltung.
Daher
ist
der
Erwerb
eines
guten
Buches
oder
die
Kontaktaufnahme
mit
Züchtern
oder
Vereinen
vorrangig.
Meist
gibt
auch
die
genaue
Herkunft
des
Tieres
Hinweise
auf
die
Haltungsansprüche.
Die
hier
dargelegten
Ratschläge gelten weitgehend für folgende Arten:
GriechischeLandschildkröte
Testudo hermanni boettgeri
Ostrasse. Für den Anfänger empfehlenswert!
GriechischeLandschildkröte
Testudo hermanni hermanni
Westrasse; früher: T. h. robertmertensi
MaurischeLandschildkröte
Testudo graeca ibera
Auch europäische Tiere empfindlich!
MaurischeLandschildkröte
Testudo graeca ssp.
Afrika/Asien: verschiedene Unterarten mit zumeist stark vom Fundort abhängigen Ansprüchen!
Breitrandschildkröte
Testudo marginata
Größte europäische Landschildkröte
Zwergbreitrandschildkröte
Testudo weissingeri
Artstatus wird derzeit noch diskutiert
Vierzehenschildkröte /
Russische Steppenschildkröte
Testudo (Agrionemys) horsfieldii
Benötigt besondere jahreszeitliche Rhythmik (Sommerruhe, kältere Überwinterung)!
Haltung adulter Tiere:
Zur
Haltung
von
Landschildkröten
aus
dem
südlichen
Europa
ist
es
notwendig,
die
klimatischen
Bedingungen
des
Ursprungsgebietes
nachzuvollziehen,
einschließlich
der
jahreszeitlichen
Rhythmik.
Die
Freilandhaltung
ist
in
unseren
Breiten
meist
nur
zwischen
Mitte
Mai
und
Anfang
September
problemlos.
Für
die
Übergangszeit
bedarf
es
zweckentsprechender baulicher Maßnahmen bzw. einer Terrarienhaltung.
Als
Freilandgehege
eignet
sich
ein
möglichst
sonniges,
geschütztes
Gelände,
am
besten
in
Südhanglage.
Der
Boden
sollte
größtenteils
so
beschaffen
sein,
dass
er
nach
Regen
schnell
wieder
trocknet
(Schotter,
Dekor-Rinde,
grober
Sand...).
Zahlreiche
große
Steine
dienen
als
Wärmespeicher,
zusätzliche
Baumstämme,
niedrige
Sträucher
oder
Gräben als Sichtschutz, was zu einer Streßentlastung der Tiere führt.
Ein oder mehrere Schutzhäuser müssen trockenen, am besten tiefgründigen Bodengrund bieten (Buchenlaub-Rindenmulch Gemisch).
Da
die
Witterung
im
Frühjahr
und
Herbst
zu
nasskalt
ist,
sollte
der
Bereich
vor
der
Hütte
in
dieser
Zeit
durch
eine
Art
Wintergarten
zusätzlich
geschützt
werden.
Dazu
eignen
sich
Frühbeetkästen
oder
Konstruktionen
aus
Thermoscheiben
bzw.
Doppelstegplatten.
Eine
luftdruckgesteuerte
Hebevorrichtung,
wie
sie
auch
für
Glashäuser
verwendet wird, verhindert die gefährliche Überhitzung bei Sonnenschein.
Zweckmäßig
ist
auch
ein
gut
zu
reinigendes,
flaches
Wasserbecken
sowie
Schattenplätze
und
ein
Eiablage-Hügel
(Sand-Erde).
Die
Umzäunung
muß
stabil,
ca.
40cm
hoch
und
am
besten
undurchsichtig
sein
(Windschutz).
Zusätzlich
sollte
man
die
Ecken
oben
abdecken
und
auch
ein
Untergraben
verhindern.
Geeignete
Materialien
sind
Stein,
Beton oder Holz (zB. Palisaden), aber auch Eternit oder gewellter Kunststoff. Drahtgitter benötigen oben einen Abschluss, da sie sonst überklettert werden könnten.
Als
Terrarium
für
die
Übergangszeit
benötigt
man
möglichst
großflächige,
oben
offene
Behälter.
Zweckmäßig
sind
zu
einem
Rechteck
vernagelte
Bretter.
Dieses
Terrarium
kann
mit
Teichfolie
ausgelegt
werden.
Als
Bodengrund
eignet
sich
Rindenmulch
sowie
ein
Heuhaufen
als
Versteck.
Als
Wärmequelle
eignet
sich
ein
100-Watt-Strahler,
der
so angebracht wird, dass darunter eine Temperatur von etwa 40°C herrscht.
Haltung von Jungtieren
Die
ersten
zwei
Lebensjahre
sind
besonders
entscheidend
für
die
gesunde
Entwicklung
der
Schildkröte.
Haltungsfehler
können
hier
schwerwiegende
Dauerschäden
hervorrufen.
Besonders
gefährlich
ist
Überhitzung,
Trockenheit
sowie
falsche
Ernährung.
In
der
Natur
wachsen
Schildkröten
sehr
langsam,
meiden
starke
Sonne
und
graben
sich
gerne
unter
Pflanzen
ein.
Daher
sollte
das
Terrarium
zumindest
teilweise
einen
tiefen,
lockeren
Bodengrund
(Kakteenerde-Laubwalderde)
sowie
geeignete
Versteckmöglichkeiten (flache Rindenstücke, Pflanzen...) bieten. Durch das Gießen der Bepflanzung ist auch immer die nötige Feuchtigkeit gewährleistet.
Ein Freilandgehege für Jungtiere soll überschaubar sein und genügend Schattenplätze bieten. Meist ist auch eine Gitterabdeckung als Schutz vor Vögeln, Mardern u.ä. nötig.
Ernährung
Was
eine
Schildkröte
gerne
frisst,
ist
für
sie
unter
Umständen
äußerst
ungesund.
Entscheidend
ist
vielmehr,
was
sie
in
der
Natur
findet,
denn
nur
dafür
ist
ihre
Verdauung
gerüstet.
Entgegen
sehr
verbreiteter
Meinung
darf
eine
Griechische
Landschildkröte
nicht
mit
Fleisch
oder
Obst
gefüttert
werden.
Auch
die
meisten
Gemüsearten,
wie
z.B.
Tomaten oder Gurken sind kein gesundes Futter.
Als
Hauptnahrung
sind
nach
dem
derzeitigen
Wissensstand
ausschließlich
“Wiesenkräuter”
geeignet,
vornehmlich
Löwenzahn,
verschiedene
Distelarten,
Wegerich,
Gänseblümchen, Hahnenfuß u.ä.; die Pflanzen können z.T. auch in trockenem Zustand angeboten werden.
Vor
allem
bei
Jungtieren
im
ersten
Jahr
ist
es
empfehlenswert,
sich
einen
Wintervorrat
an
getrockneten
Pflanzen
anzulegen,
wenn
man
sie
noch
nicht
überwintert.
Außerdem
kann
man
verschiedene
Sämereien
ankeimen,
vor
allem
Vogerlsalat,
Zichorie,
Klee,
Kresse,
Senf
usw.
Zusätzlich
kann
man
Sepiaschulpe
anbieten.
Diese
dienen
der Kalkzufuhr und der natürlichen Abnutzung der Hornschneiden im Kiefer. Auch Heu soll immer angeboten werden, bei Jungtieren am besten fein zerschnitten (Ballast).
Überwinterung:
Die
Winterruhe
stellt
eine
wichtige
Phase
in
der
Jahresrhythmik
dar.
Daher
soll
jede
gesunde
Schildkröte
ca
4-6
Monate
lang
bei
Temperaturen
von
2
bis
höchstens
8°C
überwintert
werden.
Krank
wirkende
oder
stark
abgemagerte
Tiere
sowie
solche
mit
eingefallenen
Augen
(=Flüssigkeitsmangel)
sollten
im
Terrarium
durchgefüttert
und
nötigenfalls behandelt werden.
Zur
Unterbringung
eignen
sich
höhere
Kunststoffwannen
(Mörteltröge...),
die
20-30
cm
hoch
mit
Rindenmulch-Buchenlaub-Gemisch
gefüllt
werden.
Eine
leichte
Feuchtigkeit des Substrats muss den ganzen Winter über erhalten werden.
Mit
dem
Einsetzen
der
kühleren
Jahreszeit
verlangsamt
sich
der
Stoffwechsel
der
Schildkröten,
sie
verkriechen
sich
und
stellen
die
Nahrungsaufnahme
ein.
Nun
kann
man
sie
1-2mal
handwarm
baden,
wobei
sie
meist
nochmals
Kot
absetzen.
Die
Tiere
sollen
aber
nicht
mehr
warm
gehalten
werden,
um
die
hormonelle
Steuerung
nicht
durcheinander zu bringen. Während des Winterschlafs ist ein Verbiss durch Mäuse oder Ratten zu verhindern.
Bei
richtiger
Überwinterung
verliert
die
Schildkröte
kaum
an
Gewicht.
Nach
dem
Erwachen
werden
die
Temperaturen
langsam
erhöht.
Für
ausreichende
Trinkgelegenheit
ist
zu
sorgen.
Da
nun
Kreislauf
und
Stoffwechsel
wieder
in
Gang
kommen,
sind
die
Tiere
in
dieser
Zeit
eher
anfällig
für
Erkrankungen.
Daher
ist
alles
zu
vermeiden,
was
zu
Streß führt (zB. keine neuen Tiere dazusetzen).
Krankheiten und Quarantäne:
Neue
Schildkröten
sollen
grundsätzlich
mindestens
2
Monate
getrennt
gehalten
werden.
In
dieser
Zeit
können
Kotproben
in
einem
bakteriologischen
Labor
untersucht
werden.
Bis
zur
Eingewöhnung
ist
das
Immunsystem
der
Tiere
oft
geschwächt,
was
zum
Ausbruch
von
Erkrankungen
führen
kann.
Auch
Parasiten
können
in
dieser
Zeit
Probleme
bereiten.
Man
tut
gut
daran,
sich
beizeiten
nach
einem
Tierarzt
mit
Schildkröten-Erfahrung
umzusehen.
Vorsicht
mit
Vitamin-Spritzen:
Vitamin
A
–
Injektionen
sind
für
Landschildkröten gefährlich.
Trotz ihres Panzers können Schildkröten bei Stürzen auch aus niedrigen Höhen schwere innere Verletzungen davontragen.
Zucht:
Die gelungene Nachzucht ist der beste Beweis für die richtige Haltung und sollte daher immer ein wichtiges Ziel jedes Tierhalters sein.
Da die meisten Landschildkröten erst frühestens mit 8-10 Jahren geschlechtsreif werden, muss man die Zucht unter Umständen langfristig und geduldig planen.
Bei
der
Zusammenstellung
von
Zuchtgruppen
ist
zu
beachten,
dass
die
Weibchen
nicht
pausenlos
von
den
Männchen
bedrängt
werden
und
sich
auch
zurückziehen
können.
1-2
Männchen
für
3-5
Weibchen
sind
eine
günstige
Voraussetzung.
Die
Hauptpaarungszeit
beginnt
meist
bald
nach
dem
Erwachen
im
Frühjahr.
Mit
den
ersten
Gelegen
kann
bei
anhaltendem
Schönwetter
etwa
ab
Mitte
Mai
gerechnet
werden.
Das
Hauptproblem
besteht
oft
im
Auffinden
der
Eier.
Durch
regelmäßiges
Wägen
der
Weibchen
kann eine erfolgte Eiablage gut festgestellt werden. Hat man das Legen nicht beobachtet, muss man vorsichtig die vermuteten Legeplätze absuchen (Eiablagehügel).
Die
Eier
müssen
sehr
vorsichtig
in
den
Brutapparat
überführt
werden.
Durch
Schütteln
oder
Drehen
löst
sich
der
Keim
und
stirbt
ab.
Die
Eier
können
ganz
oder
teilweise
in
verschiedene
Substrate
gebettet
werden
(Sand,
Vermikulit...).
Dieses
wird
nur
schwach
feucht
gehalten
und
bei
Temperaturen
von
27-32°C
und
60-70%
Luftfeuchtigkeit
erbrütet.
Beträgt
die
Temperatur
zum
Zeitpunkt
der
Geschlechtsfixierung
(etwa
bei
1/3
der
Brutdauer)
unter
30,5°C,
so
schlüpfen
meist
nur
Männchen.
Bei
der
Griech.
Landschildkröte
beträgt
die
Brutdauer
etwa
2
Monate.
Der
Schlupf
kann
sich
über
mehr
als
einen
Tag
hinziehen.
Dabei
wird
der
Dottersack
aufgebraucht
und
der
Bauchnabel
schließt
sich.
War
das
Muttertier
in
einem
gesunden
Zustand,
so
sind
auch
die
Schlüpflinge
kräftig
und
befreien
sich
selbständig
aus
der
Eischale.
Die
frischgeschlüpften
Jungtiere
haben
ein
großes
Trinkbedürfnis.
Man
kann
sie
noch
einige
Tage
auf
feuchten
Küchenrolle-Tüchern
halten,
wobei
sich
der
Bauchpanzer
streckt, bevor sie ins Aufzuchtterrarium überführt werden.
Sonstiges:
Schildkröten
sind
keine
geeigneten
Haustiere
für
kleinere
Kinder,
sie
bedürfen
eines
hohen
Einfühlungsvermögens
des
Pflegers,
das
vor
allem
durch
Literaturstudium,
Untersuchung
der
natürlichen
Biotope
und
Erfahrungsaustausch,
zum
Beispiel
in
Vereinen,
aufgebaut
wird.
Sie
sind
aber
geeignete
Tiere
für
jeden,
der
über
viele
Jahre
hinweg Freude am stillen Beobachten aufbringt.
In
diesem
Biotop
in
Westgriechenland
findet
man
sowohl
die
Griechische
Landschildkröte
(Pfeil)
als
auch
die Breitrand-Schildkröte.
So sollten auch unsere Freiland-Anlagen gestaltet sein!
Foto: J. Peneder
Zusammenfassung:
In
der
Zeit
vom
6.-9.
April
1998
wurden
an
der
westlichen
und
südlichen
Peloponnes
sechs
verschiedene,
z.
T.
neue,
z.
T.
von
R.
Bour
benannte
Fundstellen
von
T.
marginata bzw. T. weissingeri aufgesucht.
Besonders
bemerkenswert
erscheint
uns
ein
Fundort
von
T.
weissingeri
etwa
60
km.
nördlich
von
Kalamata.
Auch
ein
sehr
isoliertes
Vorkommen
von
T.
h.
boettgeri
mit
auffallend
dunklen
Tieren
wurde
untersucht.
Dabei
konnten
einzelne
markierte
Individuen seit 1996 bereits zum dritten Mal nachgewiesen werden.
Weiters
wurden
Biotope
in
der
Umgebung
von
Kanallaki
in
der
Provinz
Epirus
untersucht. T. marginata und T. h. boettgeri wurden im selben Biotop angetroffen.
Einleitung:
In
der
Zeit
vom
6.
bis
11.
April
1998
befand
ich
mich
gemeinsam
mit
meiner
Frau
Eva
sowie
Herrn
W.
Ruttenstorfer
in
Griechenland,
um
unsere
Kenntnisse
über
Verbreitung
und
Lebensweise
der
dortigen
Schildkrötenfauna
zu
erweitern.
Aufgrund
des
milden,
großteils
sonnigen
Wetters
waren
praktisch
alle
Suchgänge
erfolgreich.
Da
wir
einige
Fundstellen
auch
in
den
nächsten
Jahren
noch
genauer
zu
untersuchen
beabsichtigen
und
auch
dann
noch
einen
"ungesiebten"
Bestand
vorzufinden
hoffen,
möchte
ich
nur
sehr ungenaue Angaben zur geografischen Lage machen.
Nachdem
wir
am
6.
4.
frühmorgens
mit
der
Fähre
in
Patras
ankamen,
war
unser
erstes
Ziel
die
warme
Schwefelquelle
von
Kaiapha
nahe
Zacharo,
Provinz
Elis
(siehe
Bericht
im
Informationsblatt
der
ÖGH-FGS,
Jg.3/Heft
2/April
1997).
Dort
trafen
wir
Camper
aus
dem
Bundesland
Salzburg,
die
sich
bereits
seit
Anfang
Jänner
in
der
Gegend
aufhielten
und
uns
mitteilten,
dass
die
Wasserschildkröten
auch
zu
dieser
Jahreszeit
aktiv
umherschwammen.
Auch
diesmal
konnten
wir
einige
Exemplare
von
Emys
orbicularis
beobachten,
darunter
ein
etwa
15
cm
(Carapax
Stockmaß)
großes
Tier
mit
einer
inzwischen
verheilten,
schweren
Panzerverletzung
im
linken
hinteren
Bereich
des
Rückenpanzers. Auch einige Mauremys rivulata wurden gesichtet.
Obwohl
unser
eigentliches
Ziel
die
"Weissingeri-Gebiete"
südlich
von
Kalamata
waren,
untersuchten
wir
natürlich
auch
interessant
erscheinende
Biotope
während
unserer
Anreise.
Dabei
stießen
wir
zu
unserer
großen
Überraschung
und
Freude
auf
einem
Berghang
bereits
etwa
60
km
nördlich
von
Kalamata
auf
die
ersten
Tiere,
die
eindeutig
keine
eindeutigen
T.
marginata
waren.
Bei
Sonnenschein
und
Temperaturen
über
20°C
fanden
wir
vormittags
um
etwa
11Uhr
innerhalb
einer
Stunde
drei
adulte
weibliche
Tiere
mit
jeweils
25,
25
und
23,5
cm
Carapaxlänge
Stockmaß
sowie
zwei
adulte
und
ein
subadultes
Männchen
mit
25,
25,5
und
20,3
cm
Länge.
Jedes
Tier
wurde
allein
aufgefunden,
meist
am
Rande
eines
Unterschlupfes
in
der
Sonne
ruhend.
Bemerkenswert
war
die
homogene
Färbung
aller
Exemplare,
ein
grau
verwaschenes
Olivbraun
mit
unauffälligen,
verschwommenen,
teilweise
nur
angedeuteten
dunklen
Flecken
und
ebenso
kleinen,
etwas
schärfer
eingegrenzten
hellen
Flecken.
Selbst
die
Marginalschilder
wiesen
keine
auffälligen
Kontraste
auf.
Der
Bauchpanzer
ist
hell,
mit
den
üblichen
dunklen
Dreiecksflecken,
die
aber
auch
etwas
aufgehellt
wirkten.
Besonders
die
Unterseite
der
Marginalschilder
war
meist
nur
an
den
äußersten
Außenrändern schwach dunkel gefärbt.
Die
Körperform
kann
als
kompakt
bezeichnet
werden
und
erinnert,
abgesehen
von
der
Größe,
an
die
typischen
sardischen
Marginatas.
Männchen
und
Weibchen
sind
von
oben
nicht
sicher
zu
unterscheiden,
die
Taille
ist
nur
schwach
abgezeichnet,
der
Hinterrand lädt verhältnismäßig wenig aus.
Bei
einem
zweiten
Besuch
dieses
Fundortes
zwei
Tage
später
wurden,
bei
milden
Temperaturen
und
bewölktem
Himmel,
nicht
nur
neun
Tiere
vermessen
und
gewogen,
sondern auch ein Baby gefunden!
Die
Tiere
sind
in
der
Reihenfolge
des
Fundes
aufgelistet,
wobei
die
Männchen
um
ca.
9Uhr
bereits
aktiv
umherwanderten,
Weibchen
erst
nach
10
Uhr
in
Ruhe
gefunden
wurden.
Um
im
Laufe
von
Jahren
Erkenntnisse
über
die
Veränderung
einer
Population,
Standorttreue
sowie
individuelle
Werte
wie
Wachstum
oder
Gewichtszunahme
zu
gewinnen,
ist
eine
haltbare
Markierung
notwendig.
Versuche
mit
Nagellackflecken
am
Carapax
haben
leider
keinen
Erfolg
gebracht.
Bei
wiedergefundenen
Tieren,
die
anhand
von
Plastronfotos
eindeutig
identifiziert
werden
konnten,
waren
bereits
nach
einem
Jahr
nur
noch
minimalste
Reste
des
Lackes
in
den
Schildrillen
zu
erkennen.
Ich
habe
daher
im
Sommer
1997
begonnen,
mittels
einer
kleinen
Dreikantfeile
römische
Ziffern
in
das
erste
bzw.
zweite
rechte
Lateralschild
zu
ritzen.
Um
eine
Verletzung
der
Tiere
auszuschließen,
wurde
die
Markierung
nur
sehr
oberflächlich
angebracht.
Bei
einem
jetzt
wiedergefundenen
Exemplar
von
Testudo
hermanni
war
die
Ziffer
sehr
klar
und
deutlich zu erkennen und zeigte keine Abnützungserscheinungen.
Wir
haben
daher
heuer
praktisch
alle
Tiere
auf
diese
Weise
markiert,
und
zwar
zuletzt
an
jedem
Fundort
mit
"I"
beginnend
in
der
Reihenfolge
des
Fundes.
Ich
wäre
an
dieser
Stelle
für
Anregungen
oder
Erfahrungen
mit
Markierungen
oder
Fundmeldungen
markierter Schildkröten dankbar!
Unser
nächstes
Ziel
war
die
Halbinsel
westlich
von
Kalamata,
da
wir
diese
bei
bisherigen
Peloponnes-Reisen
immer
links,
d.h.
eigentlich
rechts
liegen
ließen.
Wenige
Kilometer
südlich
von
Pilos
wurden
wir
fündig.
Es
handelte
sich
um
zwei
männliche
Testudo weissingeri. Das Tier Nr. I besaß ein geteiltes Supracaudalschild.
Da
wir
im
weiteren
Verlauf
der
Fahrt
keine
erfolgversprechenden
Biotope
fanden,
obwohl
möglicherweise
das
Innere
sowie
die
Südspitze
der
Halbinsel
noch
untersuchenswert
wären,
und
die
weibliche
Mitreisende
ihrem
Unmut
über
das
dauernde
Herumkriechen
im
Dornendickicht
lautstark
Ausdruck
verlieh,
mussten
wir
uns
mit
dem
optischen
Eindruck
der
vorbeiziehenden
Landschaft
begnügen.
Über
Kalamata
erreichten
wir
gegen
17
Uhr
Kardamili,
und
da
die
Sonne
immer
noch
kräftig
schien,
fuhren
wir
noch
ein
Stückchen
südöstlich
ins
Bergland,
wo
wir
trotz
Protest
nahe
Proastio
ein
weiteres
Biotop
durchkämmten.
Innerhalb
kurzer
Zeit
fanden
wir
sieben
Testudo
weissingeri,
jeweils
in
heftiger
Paarungsaktivität.
In
einem
Fall
wurde
ein
Weibchen
von
zwei
Männchen
bedrängt,
die
übrigen
vier
Tiere
waren
paarweise
unterwegs.
Da
zu
diesem
Zeitpunkt
das
Markierungssystem
noch
nicht
hundertprozentig
durchdacht
war, wurden die Schildkröten mit III-IX markiert:
Am
8.4.1998
fanden
wir
um
ca.
12
Uhr
bei
diesigem,
aber
sonnigem
Wetter
nahe
Ag.
Nikon
ein
lebendes
T.
weissingeri-Baby
direkt
auf
der
Fahrbahn.
Ein
weiteres,
praktisch
gleiches
Tier
fand
sich
einige
Meter
entfernt
direkt
am
Fahrbahnrand.
Beide
Exemplare
wirkten
verhältnismäßig
flach
(siehe
Foto).
Bei
einer
kurzen
Untersuchung
des
angrenzenden Hanges wurden folgende zwei T. weissingeri gefunden und markiert:
Nördlich
von
Areopoli
bei
Neo
Itilo
fanden
wir,
wie
in
der
Verbreitungskarte
der
Erstbeschreibung
von
R.
Bour
ausgewiesen,
T.
weissingeri
und
T.
marginata
im
gleichen
Biotop.
Die
Unterschiede
sind
so
augenfällig,
dass
sogar
ein
ebenfalls
gefundenes
Baby
von
28g
Gewicht
als
T.
marginata
angesprochen
werden
konnte.
Da
wir
auch
hier
nur
etwas
mehr
als
30
Minuten
suchten,
war
unsere
Ausbeute
zwar
beweiskräftig, gibt aber statistisch wenig her:
Unsere
letzte
Untersuchung
führte
uns
auf
einen
im
Sommer
1997
abgebrannten
Hang,
auf
dem
wir
damals
eine
einzige
T.
weissingeri
in
ihrer
Wohnhöhle
gefunden
hatten.
Jetzt
war
dieses
Biotop
bereits
wieder
von
zartem
Grün
überzogen,
auch
die
meisten
Bäume
und
Sträucher
trieben
aus.
Allerdings
konnten
wir
keine
Schildkröte
finden.
Da
die
erwachsenen
Schildkröten
solche
Brände
normalerweise
in
ihren
Höhlen
gut
überleben,
muss
angenommen
werden,
dass
sie
das
Biotop
später
verlassen.
Hier
beobachteten
wir
auch
zahlreiche
Kolkraben,
die
wohl
gefährliche
Feinde
kleiner
Landschildkröten sind.
Nach
einer
kulinarischen
Stärkung
in
Githion
fuhren
wir
noch
in
derselben
Nacht
zu
unserem
ersten
Weissingeri-Fundort
nördlich
von
Kalamata,
da
es
uns
geraten
erschien,
gerade
diese
Tiere
genauer
zu
untersuchen,
liegt
doch
das
Gebiet
weiter
nördlich
als
die
Nord-Südlänge
des
gesamten
geographischen
Verbreitungsgebietes
ausmacht,
die
von
R.
Bour
in
der
Erstbeschreibung
mit
50km
angegeben
wird.
Die
Ergebnisse dieser zweiten Expedition wurden oben bereits dargelegt.
In
einem
durch
geographische
Gegebenheiten
sehr
isolierten
Waldgebiet
"im
größeren
Umkreis
von
Olimbia"
in
der
Provinz
Elis,
fand
ich
bereits
1996
eine
bemerkenswerte
Population
von
Testudo
hermanni
boettgeri.
Die
Tiere
sind
z.T.
außerordentlich
dunkel
gefärbt,
vor
allem
das
Plastron
zeigt
bei
einigen
Exemplaren
breite,
durchgehend
schwarze
Längsbänder.
Durch
die
besondere,
fein-sandige
Beschaffenheit
des
Bodens
wird
der
Bauchpanzer
offenbar
poliert,
sodass
er
bei
älteren
Tieren
völlig
glatt
und
glänzend ist. Folgende Tiere wurden gefunden:
Da
wir
die
Rückreise
über
Igoumenitsa
antraten,
hatten
wir
noch
Gelegenheit,
in
der
Provinz
Epirus
das
Sumpfgebiet
an
der
Abzweigung
nach
Parga
sowie
etwa
20
km
östlich
einen
Hang
in
der
Nähe
von
Gliki
zu
untersuchen.
Schon
bei
der
Anreise
entdeckte
Herr
Ruttenstorfer
einige
Kilometer
westlich
von
Kanallaki
den
Panzer
eines
außerordentlich großen T. hermanni boettgeri- Männchens (24cm Stockmaß).
Das
Sumpfgebiet,
das
sich
entlang
der
Straße
von
Igoumenitsa
nach
Preveza
etwa
zwischen
Elevtheri
und
der
Abzweigung
nach
Parga
erstreckt,
ist
sicherlich
nicht
nur
aus
der
Schildkrötenperspektive
interessant.
Neben
seltenen
Vogelarten
fanden
wir
hier
stattliche
Exemplare
des
südamerikanischen
Nutria,
Myocastor
coypus,
sowie
eine
Hornviper,
Vipera
ammodytes
meridionalis(?),
an
den
Hängen
entlang
der
Straße
ein
Jungtier
sowie
ein
adultes
Männchen
des
Scheltopusik,
Ophisaurus
apodus.
Weiters
konnten
wir
innerhalb
kurzer
Zeit
in
einem
Seitental
neun
Testudo
hermanni
boettgeri
nachweisen, davon vier Weibchen mit deutlich über einem Kilogramm Gewicht.
Während
die
Griechen
im
Durchschnitt
wenig
Interesse
und
noch
weniger
Wissen
über
die
Tier-
und
Pflanzenwelt
ihrer
Heimat
zeigen
-
man
versuche
nur
einmal,
ein
Buch
über
die
Griechische
Landschildkröte
in
griechischer
Sprache
zu
finden
-
und
die
vorherrschende
Meinung,
nur
jene
Lebewesen
seien
von
Bedeutung,
die
sich
in
irgendeiner
Weise
für
die
menschlichen
Bedürfnisse
verwerten
lassen,
leider
von
der
EU
nur
noch
gefestigt
wird,
waren
wir
freudig
überrascht,
einen
kleinen,
rührigen,
älteren
Griechen
kennenzulernen,
der
sich
den
Erhalt
und
den
Schutz
dieses
Sumpfgebietes
zur
Lebensaufgabe
gemacht
hat.
Er
erzählte
uns,
vor
vielen
Jahren
sei
durch
die
Jagd,
die
er
schon
lange
nicht
mehr
betreibt,
seine
Begeisterung
für
die
Natur
geweckt
worden.
Inzwischen
hat
er,
offensichtlich
durch
hartnäckige
Behördenkriege,
ein
generelles
Jagdverbot
in
diesem
Gebiet
erwirkt,
dessen
Einhaltung
er
nun
energisch
überwacht.
Auch
hatte
er
selbst
einen
niedrigen
Damm
erbaut,
um
in
trockeneren
Jahren
einen
ausreichenden
Wasserspiegel
erhalten
zu
können.
Er
spricht
ganz
verständlich
Deutsch,
steht
mit
zahlreichen
in-
und
ausländischen
Universitäten
in
Verbindung
und
betreibt
eine
kleine
Pension,
die
nach
seinen
Worten
vielen
Naturinteressierten
als
Ausgangspunkt
für
Beobachtungen
dient.
Sein
besonderes
Anliegen
sind
Unterstützungen
in
Form
von
Briefen
an
die
örtlichen
Behörden
bzw.
die
griechische
Regierung,
in
denen
auf
die
Einzigartigkeit
dieses
Biotops
und
die
Notwendigkeit
zu
dessen
Schutz
hingewiesen
wird.
Derartige
Schreiben leitet er gerne weiter und freut sich auch über Besuche.
Seine Adresse:
Haus TSIANIS
Platia 1
46030 PIRGI
Tel.: 0030 66594308
Nach
dieser
erfreulichen
Begegnung
untersuchten
wir
noch
einen
Berghang
nahe
Gliki,
wo
Testudo
hermanni
und
Testudo
marginata
nebeneinander
vorkommen.
Hier
fand
Herr
Ruttenstorfer
ein
außergewöhnlich
hochgewölbtes
Exemplar
von
T.
marginata.
Außerdem
war
bei
zwei
von
drei
Testudo
hermanni
boettgeri
die
Naht
zwischen
den
Brustschildern
deutlich
kürzer
als
die
zwischen
den
Schenkelschildern,
was
eigentlich
nur
bei
Testudo
h.hermanni
der
Fall
sein
dürfte.
Ob
es
sich
hier
um
ein
Spezifikum
dieser
Population
handelt,
lässt
sich
erst
anhand
einer
größeren
Datenmenge
aussagen.
Schlussbemerkung:
Abschließend
lässt
sich
feststellen,
dass
wohl
alle
von
uns
gefundenen
Schildkrötenarten
in
Griechenland
ausgesprochen
häufig
vorkommen
und
von
einer
akuten
Gefährdung
noch
keine
Rede
sein
kann.
Die
größte
Gefahr
droht
meines
Erachtens
von
einer
Umstrukturierung
der
Landschaft
zum
Zweck
der
Anpassung
an
EU-konforme
Landwirtschaft.
Dem
entgegen
steht
die
Mentalität
des
Griechen,
der
seine
Zeit
lieber
mit
der
Familie
oder
im
Freundeskreis
verbringt,
anstatt
sich
dem
Stress
des
Strebens
nach
mehr
Konsum
auszusetzen.
Allerdings
hat
die
griechische
Regierung,
wie
mir
ein
griechischer
Freund
berichtete,
begonnen,
gesunde
Kleinbetriebe
durch
hohe
Subventionen
zu
fördern
und
damit
einen
wirtschaftlichen
Anreiz
zur
Entstehung
monströser
Fabriken
geschaffen.
Sollte
sich
dieser
Trend
auf
die
Landwirtschaft
ausweiten,
so
könnten
die
Tage
gesunder
Schildkrötenpopulationen
gezählt sein.
Literatur:
BOUR, Roger: Eine neue Landschildkrötenart am Peloponnes (Griechenland), (Übersetzung);
Laboratoire des Reptiles et Amphibiens Museum national d'Histoire naturelle, Paris
Josef Peneder 1998
Zur
Verbreitung
von
Testudo
marginata,
Testudo
weissingeri
und
Testudo hermanni boettgeri in Griechenland
Texte aus fünf Jahrzehnten
© Josef Peneder 2016 Version 3.0 / 27.11.2023