Josef Peneder
Josef Peneder
Eine fragwürdige Erbschaft
Detektiv Muhrs ländliche Ermittlungen
„Leider
muss
man
sich
im
Leben
oft
genug
mit
ungustiösen
Menschen
abgeben“,
dozierte Alfred mit weltmännischem Lächeln.
Ich nickte verständnisvoll, hatte aber noch keine Ahnung, worauf er hinaus wollte.
„Heute
Mittag
habe
ich
ein
besonders
schlimmes
Exemplar
kennen
gelernt“,
fuhr
er
fort.
„Ich
weiß
wirklich
nicht,
ob
ich
mir
nicht
jemand
anderen
suchen
soll
-
allerdings hat man ja mit einem Privatdetektiv nicht soviel persönlich zu tun.“
Obwohl
Alfred
eigentlich
immer
sehr
interessant
zu
erzählen
wusste,
sei
es
über
amouröse
Abenteuer,
sein
Lieblingsthema
übrigens,
oder
auch
über
berufliche
Erlebnisse
-
er
war
lange
Jahre
als
Restaurator
tätig,
bevor
er
eine
Holzgruppe
in
einer
Linzer
Behinderteneinrichtung
übernommen
hatte
-
so
schien
doch
hinter
dieser
Eröffnung
eine
besondere
Geschichte
zu
lauern
und
ich
war
wirklich
gespannt, zu welchem Zweck Alfred einen Detektiv engagieren sollte.
„Lässt
du
deine
Frau
beschatten?“,
fragte
ich,
obwohl
mir
klar
war,
dass
Alfred
das
niemals tun würde.
Er
pustete
verächtlich.
„Es
geht
um
eine
Erbschaft“,
erklärte
er
geheimnisvoll.
„Hast
du
Zeit,
Bepperl,
ich
lade
dich
auf
einen
Kaffee
ein.
Ich
brauche
nämlich
vielleicht deine Hilfe.“
Ich stimmte zu.
Es
war
ein
angenehm
warmer
Freitag
Nachmittag
im
Mai.
Wir
standen
auf
den
Stufen
der
Tagesheimstätte
und
warteten,
bis
die
letzten
Kleinbusse
mit
den
„Klienten“
abgefahren
waren.
Alfred
schloss
die
Werkstatt
ab,
dann
zogen
wir
unsere
Arbeitskittel
aus,
verabschiedeten
uns
von
einigen
Kollegen,
die
ebenfalls
im
Aufbruch
waren,
und
gingen
ins
nahe
Cafe,
wo
wir
es
uns
im
Schatten
auf
der
Terrasse gemütlich machten.
Entgegen
unserem
früheren
Vorsatz
bestellten
wir
zwei
Bier,
prosteten
uns
zu
und
ich
platzte
fast
vor
Neugier,
während
Alfred
umständlich
mit
dem
Löffel
eine
Mücke
aus
seinem
Glas
fischte,
langsam
den
ersten
Schluck
nahm
und
das
Bier
fast liebevoll vor sich abstellte.
„Ich
hatte
eine
alte
Großtante“,
so
begann
er,
„Anna,
die
Schwester
meines
Großvaters,
die
lebte
mit
ihrer
Freundin,
auch
eine
fast
Neunzigjährige,
die
letzten
dreißig
Jahre
in
einem
kleinen
Bauernhof
in
der
Nähe
von
Friesberg.
Das
ist
oben
bei Lichtenegg. Schöne Lage, keine halbe Stunde von Linz.
Beide
Frauen
bezogen
eine
kleine
Rente
von
ihren
früh
verstorbenen
Ehemännern,
außerdem
hatten
sie
die
Felder,
die
zum
Hof
gehören,
sowie
die
Scheune
an
einen
Nachbarn
verpachtet,
sodass
sie
finanziell
unbeschwert
waren.
Die
Freundin,
Agnes,
kümmerte
sich
um
einen
kleinen
Gemüsegarten,
zumindest
solange
sie
noch
dazu
in
der
Lage
war,
ansonsten
lebten
die
zwei
recht
bescheiden
in einem kleinen Teil des Hofes.
Ich
habe
sie
in
den
letzten
Jahren
gelegentlich
besucht,
zwei
brave
alte
Damen,
die
einen
ordentlichen
Kaffee
kochten,
wenig
Kontakte
pflegten,
die
Neuigkeiten
aus
Radio
und
Fernsehen
bezogen
und
ihre
Einkäufe
vom
Nachbarn
besorgen
ließen,
der
einmal
die
Woche
mit
den
gewünschten
Lebensmitteln
vorbeikam
und
die Liste und das Geld für die nächste Woche entgegennahm.“
Wir tranken wieder vom Bier.
„Dann
hast
du
deine
Tante
offenbar
jetzt
beerbt,“
meinte
ich.
„Aber
wozu
brauchst
du da einen Detektiv? Oder ist sie etwa unter mysteriösen Umständen gestorben?“
„Ganz
normal
ist
es
wohl
nicht
zugegangen“;
flüsterte
Alfred
mit
einem
verschwörerischen
Augenzwinkern.
„Der
Nachbar
hat
beide
tot
im
Wohnzimmer
gefunden,
als
er
mit
den
Einkäufen
kam.
War
natürlich
ein
ziemlicher
Schock
für
ihn,
er
hat
gleich
die
Polizei
gerufen
und
die
einen
Arzt,
und
der
hat
eine
Kohlenmonoxidvergiftung
festgestellt,
wahrscheinlich
vom
Küchenofen,
und
dass
sie schon drei Tage tot waren.“
Alfred
genoss
offensichtlich
meine
Bestürzung
und
fügte
hinzu:
„Das
ist
jetzt
aber
schon
fast
drei
Monate
her
und
im
übrigen
nicht
der
Grund,
warum
ich
heute
in
der
Mittagspause
diese
besondere
Begegnung
mit
einem
milde
ausgedrückt
grauslichen Menschen hatte.“
Inzwischen
war
es
halb
sechs
und
wir
bestellten
uns
noch
zwei
Bier.
Die
Schatten
waren
etwas
länger
geworden,
aber
wir
hatten
keine
Eile;
tatsächlich
erinnere
ich
mich
bis
heute
daran,
dass
ich
in
diesem
Augenblick
nichts
anderes
wollte
als
nur
hier
im
Schatten
zu
sitzen
und
Alfreds
Geschichte
zu
hören,
die
noch
einige
Höhepunkte bereithalten sollte.
„Vor
ein
paar
Tagen
hatte
ich
einen
Termin
bei
einem
Notar“,
erklärte
Alfred
weiter.
„Da
ich
wohl
der
nächste
Verwandte
meiner
Großtante
war
und
bestimmt
auch
der
einzige,
der
sie
ab
und
zu
besucht
hat,
nahm
ich
an,
sie
hätte
mir
alles
vermacht.“
„Vor
allem
die
Grundstücke
rund
um
den
Hof
sind
ja
einiges
wert“,
fügte
er
nach
einer Pause hinzu.
„Lass
mich
raten“,
unterbrach
ich
ihn,
„sie
hat
den
Grund
ihrem
Nachbarn
vermacht, wegen der Einkäufe…“
„Aber
nein“,
erwiderte
Alfred
zufrieden,
„den
Hof,
die
Grundstücke
und
etwas
Geld
hat
sie
mir
vererbt,
das
Testament
war
offenbar
schon
an
die
zwanzig
Jahre
alt,
ein
neueres
wurde
nicht
gefunden,
alles
ganz
klar
und
einfach,
könnte
man
meinen.“
Er
versank
wieder
in
Schweigen
und
ich
dachte
nach,
wo
der
Haken,
der
offensichtlich in der Sache steckte, sein könnte.
„Der
Nachbar
war
auch
beim
Notar“,
fuhr
Alfred
fort.
„Er
hat
angegeben,
von
meiner
Tante
mündlich
und
vor
Zeugen
den
Hof
versprochen
bekommen
zu
haben.“
„Und so was gilt?“, fragte ich erstaunt.
„Der
Notar
meinte,
man
müsse
dem
nachgehen,
und
hat
einen
neuen
Termin
in
ein
paar
Wochen
festgesetzt,
wo
auch
die
genannten
Zeugen
aussagen
sollen.
Aber
auch das ist nicht das eigentliche Problem.“
Wieder zwinkerte Alfred mir verschwörerisch zu.
„Ich
hab
ja
schon
gesagt,
dass
ich
vielleicht
deine
Hilfe
brauche.
Hast
du
heute
Nacht schon etwas vor?“
Ich war von dieser Wendung nicht wenig überrascht, sagte aber sofort zu.
„Heute Nacht?“, fragte ich erstaunt. „Was meinst du damit?“
„Ich
dachte,
wir
treffen
uns
hier
irgendwo
gegen
halb
zwölf,
dann
sind
wir
um
Mitternacht
in
Friesberg”,
erklärte
Alfred
zufrieden.
„Wir
werden
ein
Stückchen
zu Fuß gehen müssen. Hast du übrigens einen großen Koffer?“
„Schon“, entgegnete ich, „aber… was hast du vor?“
„Na
ja“,
schmunzelte
Alfred,
„ich
würde
sagen,
wir
entreißen
einige
Dinge
der
anheimfallenden Zerstörung. Eine gute Tat, sozusagen!“
Die
Sonne
war
inzwischen
hinter
einem
Hügel
verschwunden
und
mich
fröstelte
plötzlich
leicht,
vielleicht
auch
wegen
der
bevorstehenden
Aktion,
die
im
wahrsten
Sinn des Wortes „im Dunkeln“ lag.
Auch
Alfred
schwieg,
aber
er
strahlte
eine
wohlwollende
Zufriedenheit
aus,
wie
ein
Schachspieler,
der
einen
grandiosen
Zug
getan
hat
und
nun
geduldig
wartet,
ob sein Gegner wie vorgesehen reagiert.
„Weißt
du,
den
Hof
brauch
ich
gar
nicht,
den
könnt
ich
dem
armen
Kerl
schenken,
er
ist
halb
verfallen,
voller
Müll
und
Unkraut,
die
Dächer
eingestürzt,
nur
Arbeit
und Kosten…“
„Warum
hast
du
das
nicht
gleich
beim
Notar
gesagt?“,
wollte
ich
wissen,
„Der
brave
Nachbar
wäre
sicher
froh
gewesen
und
ihr
hättet
euch
einen
neuen
Termin
und vielleicht auch Kosten gespart.“
„Man
darf
nie
vorschnell
entscheiden“,
dozierte
Alfred
freundlich.
„Immer
einmal
drüber schlafen. Und in diesem speziellen Fall gibt es ein Geheimnis.“
Er trank versonnen einen Schluck und fügte dann hinzu: „Hoffe ich wenigstens!“
„Erzähl!“, bat ich ihn. „Ein versteckter Schatz vielleicht?“
Alfred
lächelte
nicht.
„Ja“,
meinte
er
nur,
„ein
versteckter
Schatz.
Und
einige
schöne, alte Dinge, die womöglich für immer verloren gehen.“
Ich
wollte
Alfred
nicht
den
Gefallen
tun
zu
betteln,
damit
er
endlich
mit
der
ganzen
Geschichte
herausrückt.
Ich
wusste,
er
erzählte
für
sein
Leben
gern,
also
wartete
ich
geduldig,
schaute
in
den
rötlichen
Abendhimmel
und
bemühte
mich
um einen gelangweilten Gesichtsausdruck.
Alfred beobachtete mich und grinste.
"Du
musst
wissen,
ich
habe
darüber
noch
mit
keinem
Menschen
gesprochen",
sagte
er
langsam.
"Meine
Frau
weiß
natürlich
von
der
Erbschaft.
Sie
hofft,
dass
ein
neuer
Pelzmantel
für
sie
rausschaut.
Aber
das
Geheimnis..."
Er
schüttelte
den
Kopf.
"Ich
brauche
deine
Hilfe,
Bepperl.
Und
du
hast
den
nötigen
Abenteurergeist.
Ich
glaube,
du
kannst
die
Sache
für
dich
behalten,
zumindest
bis
wir sie durchgezogen haben."
Ich nickt erwartungsvoll.
"Vor
mehr
als
einem
Jahr",
fuhr
er
fort,
"als
ich
die
Damen
zum
letzten
Mal
besuchte,
da
hat
mir
meine
Tante,
meine
Großtante",
verbesserte
er
sich,
"die
hat
mir also erzählt, dass ihr Gedächtnis immer mehr nachlässt.
Ich
erwiderte,
das
sei
in
ihrem
Alter
nicht
außergewöhnlich,
ich
hab
nur
halb
zugehört,
weil
mich
solche
Jammertiraden
ein
bisschen
langweilen,
aber
sie
hat
weiter
geredet
und
so
nebenbei
gemeint,
sie
würde
ihr
Gold
nicht
mehr
finden.
Da
bin
ich
dann
doch
etwas
hellhörig
geworden,
aber
sie
war
schon
wieder
beim
Wetter
und
dann
ist
ihre
Freundin
ins
Zimmer
gekommen
und
hat
gemeint
es
sei
jetzt Zeit für den Kaffee.
Später
habe
ich
sie
noch
einmal
nach
ihrem
Gold
gefragt
und
sie
war
ganz
aus
dem
Häuschen,
woher
ich
denn
etwas
davon
wüsste.
Sie
hat
mich
mit
ihren
dürren, knochigen Fingern am Arm gepackt und gezischt:
,Der
Michl
ist
damals
im
Wald
von
einem
Baum
erschlagen
worden.
Er
hat
oft
vom
Gold
geredet.
Er
hat
mir
immer
erzählen
wollen,
wo
er's
versteckt
hat.
Ich
hab
jahrelang
gesucht.
Manchmal
hat
er
auch
von
den
Russen
geredet.
Die
haben
hier
in
der
Gegend
nach
dem
Krieg
die
Häuser
geplündert.
Vielleicht
haben
die
damals das Gold geraubt...'"
Alfred schwieg kurz und fügte dann hinzu:
"Sie
hat
auch
etwas
vom
Keller
gesagt,
und
dass
man
über
viele
Stufen
muss,
aber
ich hätte nicht einfach herumsuchen können.
Jetzt
ist
das
anders,
und
wenn
du
mitkommst,
schauen
wir
uns
heute
Nacht
den
Keller genauer an."
Ich
stellte
mir
vor,
wie
diese
dürre
Alte
nachts
die
Kellerwände
abklopfte
und
mir
lief
ein
kalter
Schauer
den
Rücken
hinunter
bei
der
Vorstellung,
dass
ich
vielleicht
schon bald in diesen selben Gängen herumschleichen sollte.
Zugleich
war
ich
begeistert
von
der
Aussicht
einer
echten,
wahrhaftigen
Schatzsuche,
und
Alfred
fuhr
fort:
"Es
gibt
aber
noch
eine
zweite
Sache,
die
keinen
Aufschub
duldet.
Die
beiden
alten
Damen
haben
in
den
letzten
zwanzig
Jahren
in
zwei,
drei
Zimmern
gehaust.
Der
Hof
ist
aber
ziemlich
weitläufig,
ein
Dreiseithof
mit
einer
Mauer,
überall
ein
erster
Stock
und
große
Dachböden.
Bei
einem
ganzen
Trakt
ist
die
Holztreppe
eingebrochen
und
die
Räume
wurden
Jahrzehnte
nicht
mehr
betreten.
Ein
großer
Teil
des
Hofes
ist
seit
damals
völlig
unberührt.
Wir
brauchen
nur
eine
Leiter,
und
wir
haben
die
einmalige
Gelegenheit
die
Vergangenheit zu erkunden."
Eine
freundliche
Kellnerin
fragte
uns
nach
unseren
Wünschen.
Wir
bestellten
Kaffee, schließlich sollte die Nacht noch lang werden.
"Ich
versteh
aber
immer
noch
nicht,
warum
du
einen
Privatdetektiv
engagiert
hast",
wandte
ich
ein.
"Wenn
du
den
Hof
gar
nicht
willst,
ist
doch
alles
geritzt;
wir
holen den Schatz und die Ware, und dein Nachbar kann tun, was er will."
"Wenn
wir
heute
Nacht
alles
finden,
kann
ich
meinen
Detektiv
ja
morgen
abbestellen",
meinte
Alfred.
"Aber
ich
bezweifle
es.
So
gut
versteckte
Goldmünzen
findet
man
nicht
schnell.
Und
dann
ist
da
auch
noch
die
juristische
Seite;
als
Alleinerbe
greife
ich
der
Zeit
nur
ein
wenig
vor.
Wenn
der
Nachbar
aber
Wind
von
der
Sache
bekommen
sollte,
dann
hat
er
die
besseren
Karten.
Er
wohnt
schließlich
da
oben,
hat
seine
Maschinen
in
dem
Haus
stehen
und
kann
ganz
legal
jederzeit
hinein.
Wenn
wir
dort
immer
wieder
aufkreuzen,
sind
wir
sofort
verdächtig,
der
ganze Ort redet, wir entfesseln noch einen Goldrausch."
"Wär’s
nicht
vernünftiger
zu
warten?",
fragte
ich
nachdenklich.
"Du
erbst
und
hast
alle
Zeit
der
Welt
für
deine
Schatzsuche.
Und
wenn
nicht,
können
wir
immer
noch
losziehen."
"Wir
werden
einfach
einen
kleinen
Lokalaugenschein
durchführen,
rekognoszieren,
wie
man
so
schön
sagt.
Ich
muss
schließlich
wissen,
wie
energisch
ich um mein Erbe kämpfen soll. Also, um halb zwölf wieder hier?"
"Ok",
sagte
ich
ein
wenig
nachdenklich,
während
Alfred
bezahlte.
"Ich
nehme
einen Koffer mit, oder? Brauchen wir sonst etwas?"
Alfred
steckte
seine
Brieftasche
ein,
während
er
versonnen
zum
abendlichen
Himmel blickte.
"Du
solltest
vielleicht
etwas
Dunkles
anziehen,
das
schadet
nicht.
Und,
könntest
du dir nicht von irgendwem ein Auto ausborgen?"
Mir wurde etwas mulmig. "Meinst du, es wird gefährlich?", fragte ich kleinlaut.
Alfred lachte leise, zuckte aber dabei die Schultern.
"Man
weiß
nie,
wie's
kommt",
erklärte
er.
"
Jedenfalls
sollte
man
niemals
Spuren
hinterlassen. Ein geparktes Auto zum Beispiel", fügte er hinzu.
"Vergiss
nicht,
ich
bin
Restaurator.
Und
mit
Antiquitäten
gibt
es
oft
Scherereien.
Zuerst
freuen
sich
die
Leute
über
ein
paar
Hunderter,
und
wenn
sie
dann
erfahren,
dass
die
kaputte
Kommode
ein
paar
Tausender
bringt,
wenn
sie
restauriert
ist,
versteht
sich,
dann
schrein
sie
Zetermordio
und
drohen
mit
dem
Rechtsanwalt.
Unser
Freund,
der
Nachbar,
würde
bestimmt
den
baufälligen
Teil
des
Hofes
wegbaggern
lassen
und
sich
eine
neue
Scheune
hinstellen.
Das
alte
Klumpert
am
Dachboden
würde
er
wahrscheinlich
nicht
einmal
durchschauen,
das
hat
keinen
Wert
für
ihn:
Bauernsilber,
alte
Fotos
und
Bücher,
vielleicht
eine
Muttergottes
unter
einem
Glassturz,
Geschirr,
solche
Sachen
hat
er
sicher
selbst
auf
seinem
Dachboden. Aber stell dir vor, er erwischt uns..."
Wir
verließen
die
Terrasse
in
Richtung
Tagesheimstätte.
Mich
fröstelte
leicht,
trotz
des milden Abends.
Alfred
gab
mir
wie
immer
die
Hand,
meinte
aufmunternd:
"Bis
dann,
Bepperl",
und
fuhr davon.
Ich
stieg
in
mein
Auto
und
hatte
das
unangenehme
Gefühl,
jeder
würde
mir
ansehen, dass ich etwas Verbotenes vorhatte.
Nächtliche Erkenntnisse
Bis
jetzt
war
alles
gut
gegangen.
Ich
hatte
stillschweigend
mein
Auto
gegen
das
meiner
Eltern
getauscht
und
mir
als
Zeitvertreib
einen
Krimi
im
Fernsehen
angeschaut,
keine
gute
Idee,
er
handelte
nämlich
von
zwei
Ganoven,
die
in
ein
Museum
einstiegen
und
von
der
Polizei
verfolgt
wurden.
Da
ihre
Festnahme
unmittelbar
bevorzustehen
schien,
hatte
ich
abgedreht
und
mir
schnell
noch
eine
Eierspeise gemacht, die mir jetzt schwer im Magen lag.
Alfred
war
schon
am
Treffpunkt,
ein
schwarzer
Schatten
in
der
Dunkelheit.
Er
hatte
eine
längliche
Sporttasche
mit,
ebenfalls
dunkel,
in
der
es
verdächtig
schepperte, als er zu mir ins Auto stieg.
"Nur ein bisschen Werkzeug, für alle Fälle", hatte er mir vergnügt zugeflüstert.
Wir
hatten
das
Auto
unter
Bäumen
an
einem
Feldweg
abgestellt
und
waren
dann
losmarschiert,
ich
mit
meinem
Koffer,
Alfred
mit
der
etwas
schwereren
Tasche,
zwei
schwarze
Gestalten
kurz
vor
Mitternacht
auf
einem
einsamen
Feldweg
im
Mondlicht,
ein
ziemlich
kurioser
Anblick.
Wir
blieben,
so
gut
es
ging,
im
Schatten,
und
ich
vertraute
ganz
auf
Alfreds
Schlagfertigkeit,
falls
uns
jemand
begegnen
würde.
Bald
erkannten
wir
in
einiger
Entfernung
die
Umrisse
eines
Gebäudes
und
einiger
großer Obstbäume.
Alfred,
der
bisher
geschwiegen
hatte,
deutete
nach
vorn
und
flüsterte:
"Das
ist
es!"
Fortsetzung folgt
Leseprobe aus meinem großen Romanwerk um den schlauen, schlampigen, ungepflegten Privatdetektiv Muhr!
Das Werk ist seit vielen Jahren “in Arbeit”, die Verwirklichung wird sich also noch geraume Zeit hinziehen!
Texte aus fünf Jahrzehnten
© Josef Peneder 2016 Version 3.0 / 27.11.2023